Die Beweise
Für die Auferstehung Jesu von den Toten
Immer an Ostern, wenn die Christen die „wahrhaftige“ Auferstehung Jesu von den Toten feiern, gibt es seit geraumer Zeit Zeitungsartikel und Fernsehsendungen, die nachweisen wollen, dass es Jesus nie gegeben hat oder dass zumindest die Auferstehung Humbug sei. Was kann man solcherart Zweiflern entgegenhalten?
Beiläufig und wahrscheinlich unbeabsichtigt wird in sogenannten „Dokus“ der christliche Glaube als etwas Irrationales infrage gestellt. Es gibt sogar „Christen“, die die historische Existenz Jesu anzweifeln. Vielleicht haben auch Sie gelegentlich Zweifel an der Auferstehung Jesu und damit an der Kernbotschaft unseres Glaubens?
Ich möchte Sie mitnehmen auf meine Spurensuche und warum ich nicht nur glaube, sondern fest davon überzeugt bin, dass Jesus gelebt hat und von den Toten auferstanden ist.
Frauen am Grab
Alle vier Evangelien berichten über das leere Grab. Aber in Details unterscheiden sie sich. Der Evangelist Matthäus (Mt 28,1-10) erzählt, dass „nach dem Sabbat, beim Anbruch des ersten Tages der Woche“ Maria aus Magdala und die andere Maria“ zum Grab gingen. Wer die „andere Maria“ war, erklärt der Evangelist Johannes (Joh 19,25): „Bei dem Kreuz Jesu standen seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Kleophas.“
Als die Frauen das Grab erreichten, geschah ein „gewaltiges Erdbeben, denn ein Engel des Herrn kam vom Himmel herab, trat an das Grab, wälzte den Stein weg und setzte sich darauf“, schreibt Matthäus weiter.
Vor dem Grab waren Wächter platziert, die die Aufgabe hatten, zu verhindern, dass die Anhänger Jesu seinen Leichnam entwenden würden. Bei der Erscheinung des Engels fielen sie um „und waren wie tot“. Der Engel besänftigte die beiden Marias und sagte „Fürchtet euch nicht! Ich weiß, ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten. Er ist nicht hier; denn er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt her und seht euch den Ort an, wo er lag!“ Die Frauen eilten daraufhin voller Furcht aber auch mit großer Freude zurück zu den Jüngern, um ihnen zu berichten. Unterwegs begegneten sie außerdem Jesus, der ihnen auftrug, sie sollten seinen „Brüdern“ sagen, er werde sich ihnen in Galiläa noch einmal zeigen.
Der Stein war zu groß
Was fällt auf? Die beiden Frauen hätten niemals alleine den riesigen Stein vor dem Grab beseitigen könne. Auch die Wächter hätten sie bestimmt nicht passieren lassen. Alle irdischen Vorkehrungen gegen eine Entwendung des Leichnams waren getroffen worden. Und dennoch war Jesus nicht mehr da. Die Frauen konnten sich vom leeren Grab überzeugen.
Auch Markus (Mk 16,1-8) berichtet von Frauen auf dem Weg zu Grab. Er beschreibt drei Frauen, darunter Salome, die Mutter der Apostel Jakobus und Johannes. Bei ihrer Ankunft am Grab war der Stein schon weggewälzt. Als sie in die Grabhöhle traten, fanden auch sie einen Engel vor, der die gleichen Worte sprach wie bei Matthäus. „Er ist auferstanden; er ist nicht hier. Sagt es seinen Jüngern und dem Petrus.“ Markus aber berichtet, die Frauen seien derart erschrocken gewesen, dass sie sich fürchteten, jemand etwas zu sagen. In meinen Augen eine überzeugende Reaktion. Auch damals schon hätte ihnen niemand geglaubt, dass ein Toter wieder aufersteht.
Petrus glaubt es nicht
Die Evangelisten Lukas ((Lk 24,1-12) und Johannes (Joh 20,1-10) berichten ebenfalls von Frauen, darunter teilweise die bereits erwähnten, die das Grab leer fanden und den Engel antrafen. Sie eilten tatsächlich zu den Jüngern und berichteten Petrus vom leeren Grab. Bei Lukas heißt es: „Doch die Apostel hielten diese Reden für Geschwätz und glaubten ihnen nicht. Petrus aber stand auf und lief zum Grab. Er beugte sich vor, sah aber nur die Leinenbinden. Dann ging er nach Hause, voll Verwunderung über das, was geschehen war.“
Wie? Petrus, der engste Freund Jesu wunderte sich? Er, der wie kein anderer der Vertraute Jesu war, glaubte nicht, dass Jesus von den Toten auferstehen konnte?“ Und bei Markus trauten sich die Frauen gar nicht erst, den Jüngern davon zu erzählen, weil sie fürchteten – wie bei Lukas tatsächlich erwähnt – für verrückt gehalten zu werden.
Das sind meine Beweise. Diese zutiefst menschliche Reaktion der Follower Jesu überzeugt mich. Denn alle hatten doch miterlebt, wie Jesus Kranke heilte, Dämonen austrieb und Tote (Lazarus) auferweckte. Aber ihm selbst trauten sie nicht zu, dass von den Toten wieder auferstehen könnte. Damit bewegen sich die Jünger – ob Männer oder Frauen – auf der gleichen Ebene, wie die eingangs geschilderten Doku-Zweifler unserer Tage. Sie verhalten sich nicht anders, als die säkular-naturwissenschaftlich geprägten Skeptiker unserer Tage.
Zwar schreibt Johannes davon, dass einer der Jünger beim Anblick des leeren Grabes an die Auferstehung Jesu glaubte, überliefert uns aber keinen Namen. Und Petrus war es nicht; dieser zählte zu den „Verwunderten“.
Jünger brauchen Fakten-Check
Und so musste Jesus den Jüngern in den nächsten Wochen „in echt“ erscheinen, damit sie glaubten. Der Apostel Thomas zweifelte so sehr, dass er sogar Jesus berühren musste – also eine haptische Erfahrung machen musste, bevor er bereit war, das Unglaubliche zu glauben.
Weil sich ausgerechnet die Jünger, die Jesus erlebt und gekannt hatten, damals nicht anders verhielten als wir es wohl heute auch tun würden, ist für mich die Auferstehung überzeugend. Auch sie bedurften eines Beweises – oder wie wir heute sagen: eines Fakten-Checks. Danach aber waren sie bereit, für die Botschaft Jesu in den Tod zu gehen. Wer würde für eine Chimäre, für ein „Hörensagen“, für eine Illusion sein Leben geben? Der gestandene Petrus sicherlich nicht. Wohl aber, nachdem er und alle anderen von Jesus den Beweis geliefert bekamen. Jesus kannte seine Pappenheimer. Er wusste, dass er ihnen nicht abverlangen konnte, „einfach so“ an seine Auferstehung von den Toten zu glauben.
Weil diese 2000 Jahre alte Story aber so gut auch auf unsere Gegenwart passt, glaube ich. Ich glaube, dass Jesus „wahrhaftig“ von den Toten auferstanden ist. Muss ich noch mehr sagen?
Ich wünsche allen Gemeinden unserer Region Südwest viel Freude über die Auferstehung Jesu Christi und rufe Euch zu: FROHE OSTERN!
Euer
Tom Goeller
Geschäftsführender Leiter des Landesverbandes Südwest und Fundraiser des BEFG.
(Dieser Beitrag erscheint zu Ostern auch in der Zeitschrift „Die Gemeinde“)